Schon jetzt haben die Bilder Spuren in meinem Gedächtnis hinterlassen. Ein Blick nach rechts, dann der Schock, der Griff ans Ohr, Blut, ein schwarz gekleideter Menschenball aus dem sich das wutverzerrte Gesicht und die Faust eines fast 80 Jährigen strecken. Das Wort „Fight“ auf den Lippen. Kann DAS der Menschheit helfen?
“Viele Leute sagen, es ist das ikonischste Foto, das sie jemals gesehen haben. Sie haben recht, und ich bin nicht gestorben. Normalerweise muss du sterben, um ein ikonisches Foto zu haben.” - Donald Trump
Am Morgen des 14. Juli sehe ich, auf dem Klo sitzend, das Video zum ersten Mal. Elmar Theveßen spricht das aus was ich denke. „Wenn BEIDE, Trump UND Biden, nicht zur Besonnenheit aufrufen würden, könnte es zu Gewalt im Land kommen“
Das hat sich glücklicherweise bis jetzt nicht bestätigt. Trump plant eine, das Land einende, Rede auf dem Parteitag der Republikaner. Das was nicht möglich schien ist eingetreten. Etwas Demut und Ehrfurch sprechen aus der polarisierendsten, politischen Figur der vergangenen 10 Jahre.
“Ich sollte eigentlichen nicht hier sein, ich sollte tot sein.” - Donald Trump
Aber kann dieses Attentat, dieser Mordanschlag vielleicht sogar helfen die amerikanische Gesellschaft zu einen? Unmöglich KEIN Mitgefühl mit jemandem zu empfinden, der vor laufenden Kameras, nur knapp einem tödlichen Kopfschuss entgeht. Alle die jetzt denken, dass es besser gewesen wäre, wenn der Schütze getroffen hätte, sollten sich schämen. Es wäre NICHT besser gewesen. Ein Mord macht NIE etwas besser.
Es gibt viel was man an Trumps Vorhaben, seiner Art zu sein, zu reden, kritisieren kann. Elmar Theveßen nimmt im “Lanz und Precht Podcast” (Ausgabe 149), einige Tage zuvor, sogar das Wort „Faschismus“ in den Mund… Aber ein erfolgreiches Attentat hätte NICHTS geheilt, NICHTS “besiegt”, sondern vermutlich Eskalation bedeutet. “Märtyrer Trump” hätte “ein Stück näher am amerikanischen Bürgerkrieg” bedeutet.
„Dies ist eine Chance, das ganze Land, ja sogar die ganze Welt, zusammenzubringen. Die Rede wird ganz anders ausfallen, ganz anders als noch vor zwei Tagen“ - Donald Trump
Werden jetzt die Liebe zum Leben und die Ehrfurcht des Moments, die wohl jeder Mensch, auch Trump, während eines Nahtod-Erlebnisses empfinden, für Geschlossenheit, Versöhnung und Weisheit sorgen? Kann der Hass langsam wieder abklingen? Werden sich Hände gereicht, die Gemeinsamkeiten gesehen? Wir alle hängen am Leben, lieben Menschen und übernehmen Verantwortung. Uns alle eint mehr als wir denken. Das Spaltende beider Lager muss aufhören.
Wenn zwei Menschen, deren politische Ansichten nicht weiter auseinander liegen könnten, die sich bekämpfen, verfluchen und beschuldigen… wenn diese Beiden gemeinsam ins kalte Wasser eines Bergsees springen, werden sie beide beim Auftauchen nicht anders können als zu prusten und zu kichern. Alles Vergessen in einem Moment des Schocks.
Vielleicht ist dieser Moment das versuchte Attentat. Vielleicht sind der tote Mann im Publikum und, ja irgendwie auch der Schütze, Märtyrer für etwas mehr Mitgefühl, Zusammenhalt und Frieden. Für einen kleinen, so notwendigen, Neuanfang.
DAGEGEN sprechen, wie so oft dieser Tage, die schon jetzt, wild durchs Netz schwirrenden, Verschwörungs-Theorien… dieses Mal sind auch mehr und mehr, sich für ach so “reflektiert” haltende, Liberale aktiv, glauben an einen “inszenierten” Anschlag, inklusive Blut-Gelpackung am Ohr… Nur TRUMP und BIDEN können jetzt einen Unterschied machen, in dem sie hoffentlich den Großteil der Amerikanerinnen und Amerikaner mit versöhnlichen Botschaften erreichen.
Bis zum nächsten Mal
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Dein Felix