Die Lösung ist (immer noch) Stereo!
#49 Eine Smart-Speaker/Soundbar Alternative fürs Wohnzimmer
Renovierung und Lautsprecherbedarf
Wir renovieren seit fast drei Monaten. Für die neue Wohnung haben wir uns einen „Samsung The Frame“ gekauft, der möglichst flach und unauffällig zwischen anderen Bildern hängen soll. Die Kabel verschwinden in einem Schacht in der Wand und führen zu einem Fernsehtisch.
Was fehlt sind Lautsprecher. Nicht nur zum Fernsehen, sondern auch um Musik zu hören. Etwas das gut klingt und aussieht, Aktiv (also nutzbar ohne externen Vorverstärker), am besten Hdmi-Arc für latenzfreie Übertragung und Lautstärkeregelung per TV-Fernbedienung, zusätzlich Bluetooth oder eine USB-Verbindung um Mobilgeräte verbinden zu können, vielleicht sogar analoge Eingänge für einen Platten- oder CD-Spieler. Unter 800 Euro.
Sucht man online nach TV-Lautsprechern mit diesen Kriterien, werden überwiegend zwei Produktgruppen angezeigt. Soundbars oder Smart-Speaker (wie die Homepods von Apple oder die Era von Sonos). Die meisten dieser absolut charakterlosen Geräte funktionieren kabellos, diverse Anschlussmöglichkeiten sucht man vergebens.
Dafür gibt es bei allen ein Schlagwort: „Dolby Atmos“. „Sound aus jeder Richtung“ - soll oft schon mit einem Lautsprecher möglich sein. Nicht das was ich suche.
Warum keine Soundbar – Die Alternative heißt Stereo
Durch reinen Zufall lese ich, genau zum richtigen Zeitpunkt, den Newsletter von James Barber, einem langjährigen Manager aus der Musik-Industrie.
„When you go to Best Buy, they’ll be happy to sell you a soundbar/subwoofer pair and promise that, after you plug it into your TV at home, you’ll experience the audio thrills of Dolby Atmos surround sound without all those complicated wires. This is a lie.“ - Stars after Stars after Stars
Warum das eine Lüge ist erklärt er in seinem, in der Beschreibung verlinkten, Text. Echtes „Dolby Atmos“ braucht mindestens 4 Lautsprecher, ist teuer und aufwendig. Atmos in einzelnen Soundbars und Smart-Speakern ist also mal wieder ein Marketing-Wort um uns neue Technik zu verkaufen.
”The audio business has come up with an alternative. “Dolby Atmos” soundbar-and-subwoofer pairs that use DSP (digital signal processing) to create the illusion of immersive audio”. - Stars after Stars after Stars
Ich vertraue auf Barbers kritische Meinung wenn es um Audio geht und habe selbst noch nie, gerade wenn es um Musik geht, eine gut klingende „Atmos“-Soundbar gehört. Aber Barber rechnet im Text nicht nur mit Soundbars ab, sondern empfiehlt gleichzeitig eine Alternative: Die neuen REN Stereo-Lautsprecher von Kanto, einer kanadischen Firma deren Produkte der Musik-Manager seit Jahren nutzt.
Ich finde die REN für 599 Euro und bestelle in orange (in schwarz, weiss, grau und dunkelblau gibt es sie auch) Falls ihr euch die Speaker ansehen wollt, findet ihr hier einen Affiliate-Link zu Amazon. Wenn ihr kauft erhalte ich eine Provision.
Rückblick – Unser altes Setup
Bevor wir uns gleich die REN anschauen kurz zum Setup das meine Frau und ich seit über 5 Jahren nutzen. Ein Toshiba Fernseher von 2008, ein Apple TV von 2019, die analogen Ausgänge gehen nach der schlechten „Digital zu Analog-Wandlung“ im Fernseher, direkt in einen kleinen Mischer an dem sich die Lautstärke regeln lässt, bevor das Signal in zwei aktive Swissonic Mixing-Monitore läuft. Solche Lautsprecher sollen beim Abmischen von Sound helfen und klingen möglichst unverfälscht und neutral um Schwachstellen im Mix zu erkennen. Nicht unbedingt das was man bei Hi-Fi Lautsprechern gerne möchte. Digitale Anschlussmöglichkeiten sucht man auch vergebens. Keine Möglichkeit das Smartphone oder ein anderes Gerät direkt zu verbinden. Das Set-Up hat funktioniert… aber jetzt ist Zeit für etwas Neues!
Einrichtung – Clean & Simple mit REN
Hier seht ihr den „The Frame“, der im Fernsehschrank per HDMI ARC mit dem aktiven der beiden REN Lautsprecher verbunden ist. Die Lautstärke der REN lässt sich also per TV-Fernbedienung einstellen. Im Lautsprecher findet auch die Digital zu Analog Wandlung statt. Der zweite Lautsprecher ist passiv, wird also mit Lautsprecher-Kabeln vom aktiven Part mit Signalen versorgt und braucht daher keine Stromverbindung.
Dank CEC-Unterstützung schalten sich die REN automatisch mit dem Fernseher an und aus – sehr angenehm im Alltag.
Anschlüsse & Funktionen im Überblick
Was lässt sich alles anschließen? Bluetooth 5.3 für höher auflösende AAC Dateien, Analoge Cinch Eingänge für CD oder Plattenspieler, Optical, USB-C und -A für eine direkte, hochauflösende Verbindung zum PC oder Smartphone und eben, eine Seltenheit bei dieser Art und Preisklasse von Bookshelf-Speakern: HDMI ARC für die direkte Verbindung zum Fernseher.
Am PC lassen sich viele Musik-Apps sogar direkt über die REN-Fernbedienung steuern – z.B. Play, Pause, nächster Titel.
Umschalten lassen sich die Modi entweder per Knopfdruck oder mit der mitgelieferten Fernbedienung.
Jede Eingangsquelle hat eine eigene LED-Farbe – das erleichtert die Orientierung.
Es gibt einen Vocal Boost und einen Nachtmodus mit weniger Bass.
Der Nachtmodus aktiviert außerdem eine leichte Kompression – laute Soundeffekte werden abgemildert.
Für mehr Bass lässt sich ein Kanto Subwoofer ins System integrieren.
Sobald ein Subwoofer angeschlossen ist, aktiviert REN automatisch einen 80-Hz-Crossover – die Hauptlautsprecher klingen dann klarer im Mittenbereich.
Der Sub kann bei Bedarf auch per Fernbedienung stummgeschaltet werden.
Klang & Nutzung im Alltag
Die REN klingen für 600 Euro sehr gut. Kein Matsch, kein bassiges Wummern, kein unangenehmes Höhen-Zischen. Gut geeignet zum entspannten Musik hören oder Fernseh schauen. Für diesen Preis bekomme ich 80 Prozent der vorstellbaren Sound-Perfektion für Lautsprecher dieser Größe. Für die nächsten 10 Prozent müsste man über 1000 Euro ausgeben, für die letzten 10 sogar Zehntausende.
Also wer keine Wunder erwartet und einfach gut klingende, gut aussehende Stereo-Lautsprecher mit allen erdenklichen Anschlussmöglichkeiten zu einem guten Preis kaufen möchte, der kommt voll auf seine Kosten.
Und seien wir mal ehrlich… Audiophil sind die wenigsten von uns. Dafür wurden unsere Ohren jahrelang mit schlecht klingenden MP3 Dateien gefoltert.
In meinen Ohren klingen die REN differenziert und präsent.
Die REN sind keine Blender. Kein Fake-Atmos, kein Pseudo-3D. Einfach ehrliches, gut gemachtes Stereo. Gleichzeitig haben sie mehr Design-Charakter als jede Soundbar oder Smartspeaker.
Fazit – REN trifft ins Schwarze
Die REN von Kanto waren genau die Lautsprecher, die ich gesucht habe. Vielleicht geht’s euch ja genauso und ich kann dieses Mal euer James Barber sein.
Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!
Bis zum nächsten Mal!
(Wenn du mehr lesen möchtest, schau auf meiner Blog-Seite vorbei, für Videos auf meinem Youtube-Kanal