32 Dinge, die ich mit 32 glaube gelernt zu haben...
#35 ...und vielleicht aber wieder verlerne.
Warum jetzt gerade so eine Liste? Ich hatte weder gerade einen runden Geburtstag, noch eine bewusstseinserweiternde Erfahrung. Es fühlt sich gerade einfach richtig an. Nichts was ich hier schreibe ist neu, aber alles ist in 32 Jahren durch meinen persönlichen Filter gewandert. Das hier ist die momentane Grundlage meiner Überzeugungen. (Die Liste als Video: hier)
1. Den Körper in Krisen bringen, die er bewältigen kann - (z.B. Fasten, Sport, Kälte, Hitze) Die Notfall-Mechanismen des Körpers haben oft positive Auswirkungen auf uns. Alkohol, Sonnenbrand, Zigaretten und so vieles Andere dagegen, lösen Krisen aus, die der Körper NICHT bewältigen kann.
2. Streit ist nicht sinnvoll - „Streit gehört zu einer gesunden Beziehung dazu“ sowas hört man häufig, ist aber kompletter Quatsch. Das was Paare am Streit lieben ist die Nähe DANACH. Aber Nähe ist ohne Streit möglich. Wir fühlen uns nah, wenn wir ohne Ablenkung füreinander da sind. Dann lässt sich auch konstruktiv diskutieren.
3. Asymmetrisches Risiko - Etwas tun dass das Potenzial hat, viel erfolgreicher zu sein als der ursprüngliche Einsatz. Beispiel Zeit: Als Selbstständige kann sich JETZT investierte Zeit in einigen Jahren VIELFACH lohnen (Asymmetrisch). Als Angestellte werden wir DIREKT bezahlt, aber eben meistens nur einmal. (Symmetrisch)
4. Der richtige Job - ist zu Fuß erreichbar und bietet in gleichen Teilen die Möglichkeit zu sitzen, zu stehen und sich zu bewegen… und das ohne Gefahrenstoffe oder Deadlines. Das verhindert Negativ-Folgen aufs Privatleben.
5. Guter Schlaf ist die Basis - kein Koffein, Abendessen um sechs, danach 30 Minuten gehen oder kleine Sporteinheit um den Blutzuckerspiegel runter zu bringen - besserer Schlaf, gesunder Körper, Gewicht bleibt konstant.
6. Den Totalschaden vermeiden - Mutproben sind unnötig, nie ALLES auf EINE Karte setzen… Kein unnötig hohes Risiko bei Investitionen, Extrem-Sportarten und bei schnellen Fahrten auf der Autobahn. Vom „tot sein“ gibt es kein erholen.
7. Raus aus der Parallelwelt - Virtuelle Welten, sind wie Träume. Das Erlebte kann helfen zu verarbeiten oder Impulse für unser Leben im hier und jetzt geben…aber weder Träume noch offene Videospiel-Welten ersetzen das Sich-Aussetzen in der Realität.
8. Im Ruhigen wohnen, ins Laute fahren - nie anders herum. Der Lärm und die Luft von Städten verursacht Stress. Wählen zu können wann man sich dem aussetzen möchte, macht einen großen Unterschied.
9. Langfristigkeit und Verbindlichkeit gewinnt - Egal ob bei Partnerschaften oder Investitionen. Das darf von außen betrachtet gerne langweilig wirken. Vertiefung ist aber spannend und tut gut, Sprunghaftigkeit und Zweifel stressen uns.
10. Keine Süßigkeiten-Schublade - nur weil alle eine haben. Fett und Zucker, spät abends, vor dem Fernsehen machen langfristig krank und vermindern zukünftige Lebensqualität.
11. Kunst ist notwendig - weil sie Raum für Etwas schafft das KEINEN Sinn ergeben muss. Wenn wir uns künstlerisch ausdrücken machen wir das für uns und müssen nicht funktionieren. Dienstleistungen sind KEINE Kunst.
12. Keine CD’s/Platten verkaufen - weil sie ein Stück der Persönlichkeit sind und es Spaß macht vor der eigenen Sammlung zu stehen und etwas auszuwählen. Ich habe aus digitaler Bequemlichkeit alles verkauft und bereue es.
13. Es braucht Zeit - Erfolge sind oft nicht von Anfang an sichtbar. Wir schaffen etwas und sind unzufrieden oder erwarten stärkere Reaktionen von außen. Manchmal muss es reifen um es zu verstehen.
14. Nur die Pflicht-Versicherungen abschließen - „Sicherheit“ ist nicht käuflich, auch wenn die Werbespots von ERGO und Co das Gegenteil behaupten. Vor Schicksalsschlägen und gesundheitlichen Problemen schützt uns auch kein Geld.
15. Lesen, Lesen, Lesen, Lesen, … - für Fantasie und Wortgewandtheit. Nur durchs Lesen lernen wir ERZÄHLEN. Etwas vermitteln können ist die Basis menschlicher Kommunikation.
16. Nichts is vorhersagbar - Menschen ÜBERSCHÄTZEN sich beim Prognostizieren und ignorieren dabei ihre Unwissenheit. Mir einzugestehen „es nicht zu wissen“ zwingt mich zum „langsamen“ und „besseren“ Denken. Die Welt macht nicht immer Sinn.
17. „Nichts im Leben ist so wichtig, wie man glaubt, wenn man darüber nachdenkt“ (Fokussierungs-Illusion) aus „Schnelles Denken, langsames Denken“ - Daniel Kahneman
18. Der belanglosen Ablenkung widerstehen - und den WIDERSTAND, der uns abhält uns auszudrücken und weiterzuentwickeln, BRECHEN. Nicht nur träumen… TUN. In kleinen Schritten. Anfangen. Steven Pressfield würde sagen: „Turning Pro“
19. Partnerschaft ist nicht zu ersetzen - es ist ein Privileg kein Einzelkämpfer sondern Teamspieler zu sein. In einer erfüllenden, langfristigen Beziehung auf Augenhöhe genießen die Partner sich gegenseitig und lösen Probleme schneller und unkomplizierter.
20. Funktion vor Auswahl - Jeden Tag etwas anderes tragen zu können hat oft mit Status und dem Blick der Anderen zu tun. Dabei ist eine große Auswahl teuer und nimmt uns finanziellen Spielraum. Warum nicht die bequemsten Schuhe jeden Tag tragen?
21. Unterhaltung darf fordern und konfrontieren - und ist nicht nur zum Abschalten auf dem Sofa. Es steckt viel Wert in GUTER Unterhaltung. Egal ob in Büchern, Hörbüchern, Musik, Dokumentationen oder Filmen.
22. „Neu“ ist kein Kaufargument - sondern oft nur Marketing. Brauche ich das wirklich? Fast immer heißt die Antwort NEIN. Oft brauche ich nur eine Kleinigkeit zu verändern um mein gedankliches „Problem“ zu beheben und mein Bedürfnis zu stillen.
23. Gedanken kommen und gehen - und ich bin dafür verantwortlich die Negativen loszulassen. Wenn ich zu lange an negativen Gedanken festhalte, wird das meine Realität. Diese Realität ist Illusion. Ich kann jederzeit zu einem positiveren Gedanken wechseln, der meine Stimmung hebt.
24. Nicht persönlich nehmen - es ist in Ordnung zurückgewiesen zu werden, in Ordnung dass sich niemand für meinen Text oder mein Video interessiert. In Ordnung keine Antwort zu bekommen. Vielleicht ändert sich das irgendwann. Also abhaken und weitermachen… niemand möchte uns „etwas böses“.
25. Wald in der Nähe - ohne Auto einen Wald erreichen zu können hilft in Bewegung zu bleiben. Die Luft ist gut, es ist still. Im Sommer ist es schattig und kühl. Denken fällt leichter.
26. Mehr einsetzen heißt nicht unbedingt mehr rausbekommen - Das Leben ist nicht linear, nicht symmetrisch. Ein Schriftsteller braucht nur Zeit und einen Laptop um einen potenziellen Bestseller zu schreiben. Bei neuen Restaurants ist es oft genau anders herum.
27. Zieh nicht in die Nähe eines Supermarkts - Ein gesunder Einkauf ist die Basis für gesunde Ernährung. Ist die Quelle in der Nähe geben wir Gelüsten leichter nach. Für alles was wir NICHT wollen müssen wir die Verfügbarkeit erschweren.
28. Wohlstand ist oft unsichtbar - weil er sich langfristig aufbaut. Meistens bleibt eine gewisse Sparsamkeit und „protzen“ fühlt sich auch für reiche Menschen unnatürlich an.
29. Pflanzlich essen tut mir gut - seit über sieben Jahren. Bessere Verdauung, weniger ungesunde Optionen, weniger Leid und Emissionen. Nie zum großen Gesprächsthema machen. Jeder ernährt sich wie er möchte und das ist gut so.
30. Nicht alles muss „aufgearbeitet“ werden - Das Über-Analysieren der Vergangenheit ist oft negativ und und hält uns davon ab in diesem Moment zufrieden zu sein und Freude zu fühlen. Trauma wird sich nicht auflösen, indem wir nur darüber sprechen und es lebendig halten.
31. „Do the doable“ - Werner Herzog. Tu das was machbar ist und arbeite immer auch an eigenen Projekten.
32. „Reisen hat nichts mit Urlaub zu tun“ - Zu reisen sollte auch beschwerlich, eindrücklich und fremd sein. Reisen IST intensives Leben - Urlaub dagegen ist nur gewollt entspannender, stumpfer Ausgleich. Die Werbung will uns sagen, dass wir uns „Urlaub“ verdient haben, aber REISEN tut dem Kopf gut!
Geistig und körperlich gesund bleiben heißt länger tun können was wir lieben.
Dafür lohnt es sich auf das ein oder andere Gift zu verzichten.
Bis zum nächsten Mal
(Wenn du mehr lesen möchtest, schau auf meiner Blog-Seite vorbei
Für Videos: Mein Youtube Kanal)
Dein Felix